Der französische Marschall Mac Mahon mit etwa 5 Divisionen
auf den Höhen von Fröschweiler versammelt, erwartete das Eintreffen
zurück gehaltener Kräfte und fasste für den 7. August eine allgemeine
Vorwärtsbewegung ins Auge.
Am 6. August um 05:30 morgens trat das Regiment (ohne I. Bataillon) im Divisionsverband
den Vormarsch von Lembach an und erreichte gegen 08:00 Mattstall, wo es eine
Bereitstellung südlich des Ortes bezog. Das I. Bataillon hatte um 06:30
mit dem Einziehen der Vorposten-Kompanien begonnen und stellt sich gegen 08:00
neben dem II. Bataillon mit Front gegen Süden auf. Das Regiment (ohne III.
Batl.) erhielt gegen 08:15 vom Kommandanten der 8. Brigade den Befehl mit einer
Eskadron des Chevaulegers-Regiment 2 die linke Flanke der gegen Langensulzbach
vorgehen- den 4. ID zu sichern.
Beide Bataillone gelangten an die Kuhbrücke und nahmen mit Reiter-Patrouillen
Verbindung mit dem V. Korps auf. Unter Zurücklassung von 3 Zügen Chevaulegers
wurde zum Eisenwerk Liebfrauenthal vorgerückt. Die Fabrik wurde durch 2
Züge der 7. Kompanie besetzt und zur Verteidigung eingerichtet.
Das Flüßchen Sauer war stark angeschwollen und bildete ein vollkommenes
Hindernis. Bei Liebfrauenthal befand sich eine steinerne Brücke, die das Regiment
gegen 09:00 überschritt. Die 4. Kompanie besetzte Liebfrauenthal und die
Brücke. Die 1. und 2. Komp., sowie 2 Züge der 7. Kompanie wurden zum
Schützengefecht vorgenommen und rückten so über den bewaldeten
Berghang zwischen der Sauer und dem Sulzbach an den Südrand dieser steilen
Höhe, wo sich bereits eine dünne Schützenkette des 38. IR eingenistet
hatte um nun das Feuergefecht gegen die franz. Plänkler aufzunehmen, welche sich im Ostrand der östlichen Fröschweiler Waldparzelle
gut gedeckt eingerichtet hatten und heftigen Widerstand leisteten. Das heftige
Feuergefecht, bei dem unsere kämpfenden Einheiten noch durch die 5. und 8. Kompanie
verstärkt wurden, dauerte bis gegen 12:00 mittags.
Das III. Bataillon bildete die Reserve der 8. Infanterie-Brigade, gegen 08:30
wurde es aus seiner Reservestellung bei Mattstall in eine solche bei
Langensulzbach nachgezogen. Die 9. Kompanie besetzte den südlichen Teile
des Dorfes und verlor hierbei durch Beschuß der Einwohner 3 Verwundete. Die 10. Kompanie nahm Stellung auf der westlichen, die 12. Komp. auf
der östlichen Höhe, wobei die 11. Kompanie als Reserve hinter der
12. Kompanie blieb. Gegen 11:15 ist die Masse der 4. ID hinter Langensulzbach
versammelt, wo die Mitteilung des V. Korps eintrifft, daß der Angriff
auf Fröschweiler beschlossen ist. Gegen 12:00 mittags erhält das III.
Bataillon den Befehl, mit allen verfügbaren Abteilungen seitwärts
(südlich) des Ortes vorzugehen und eine westlich gelegene Anhöhe zu
besetzten. Der 11. und 12. Kompanie gelang es diesen Auftrag rasch auszuführen
und trotz heftigen Infanterie- und Mitrailleusenfeuer, den Anprall der Franzosen
erfolgreich abzuwehren.
Das I. und II. Bataillon gingen um 12:00 aus ihrer Bereitstellung im Walde südwestlich
der Alten Mühle zurück um nicht durch das Geschützfeuer der südwestlich
von Görsdorf aufgefahrenen 14 Batterien des preussischen V. Korps gefährdet
zu werden.
Nachmittags gegen 02:00 überschritt die 1. bayer. Division von Görsdorf
her kommend bei der Alten Mühle die Sauer, drang in den Bergwald vor und
überschüttete die Franzosen (ca. 9.000 Mann) im östlichen Teile
des Fröschweiler Waldes mit Feuer.
Gegen 02:30 war das V. Korps in sicherem Besitz von Woerth.
Um 03:00 nachmittags dringt das I. und II. Bataillon gemäß dem Befehl
des Armee-Oberkommandos durch den Wald nach, während die 4. Komp. abermals
in Liebfrauenthal zurück bleibt. Im Verein mit dem I. und F. IR 59 drang
nun alles über den Sulzbach hinüber, den weichenden franz. Plänklern
nach. Auf dem äußersten rechten Flügel und etwas weiter rückwärts
trat das III. Bataillon in Richtung Fröschweiler an. Dem Ansturm dieser
Massen waren die Franzosen nicht mehr gewachsen: der Sieg war auch hier gegen
04:00 nachmittags entschieden.
Die Gefechtsszenen, welche sich zwischen 03:30 und 05:00 im Walde von Fröschweiler
abspielten entziehen sich jeder geschichtlich treuen Schilderung.
Die 3 Züge der 1. Kompanie führten die Gefangenen über Langensulzbach
ab; nördlich des Ortes kommt der Befehl zur Weiterleitung des Transportes
nach Lembach. Auch erhielten die französischen Offiziere den Degen zurück
und in Lembach die Erlaubnis zur freien Bewegung "auf Ehrenwort".
Die 4. ID hatte 31 Offiziere und 657 Mann verloren.
Das I. und II. Bataillon stand gegen 06:00 abds. am Nordostausgang von Fröschweiler
gesammelt, durchzog sodann den Ort unter den Klängen preußischer und bayerischer
Musikkorps, begleitet von den Jubelrufen der Kameraden aus allen Gauen deutscher
Erde und rückten dann gemäß unmittelbarer Weisung des Generals
v.d. Tann zur Verfolgung der auf Niederbronn fliehenden Franzosen ab; gegen
08:00 abends wurde die Verfolgung eingestellt und ein Biwak nordwestlich von
Reichshoffen bezogen.
Das III. Bataillon rückte gegen 07:30 abends auf den Höhen von Fröschweiler
ins Biwak.
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